LIGAMEISTER!
Es war eine turbulente Woche seit dem letzten Spiel gegen Deitingen. Da wir nicht mehr von den beiden Aufstiegsplätzen verdrängt werden konnten, klopfte der Verband an mit der Frage betreffend unserer Aufstiegsambitionen. Das Thema wurde besprochen – entschieden wurde noch nichts. Sicher war nur, dass wir den Ligameister-Titel mit einem Sieg gegen das RTS holen wollten. Dieses war dann spätestens am Mittwochmorgen hinfällig, zumindest was den Sieg betraf. Da das zweitplatzierte Langenthal strauchelte, waren wir vor dem letzten Spiel nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen. Trotzdem wollten wir uns selbstverständlich mit einem Sieg aus der Meisterschaft verabschieden.
Vor dem Spiel kam dann unerwartet etwas Hektik auf, da unsere beiden Matchschreiber den gestrigen Match nicht ganz so ernst nahmen wie wir. Neben Winkelmann (Schulter) musste auch Baggiolini verletzt passen. Er verletzte sich während des Einspielens. Glück im Unglück für uns, Baggiolini übernahm mit seiner als Fan anwesenden Mutter den Part des Schreibers – herzlichen Dank dafür! Gespannt wie das Team diese hektischen Minuten vor dem Anpfiff verdauen würde, starteten wir in das Spiel. Zimmermann setzte vorerst auf eine routinierte Aufstellung, auch hinsichtlich des kommenden Cup-Finals. Ab dem ersten Ball war klar, dass wir heiss auf dieses Spiel waren! Cataldi und Perret schnappten sich gleich mehrfach die Geschosse des Aussenangreifers im Block, und setzten so ein Statement. Aber auch im Angriff konnten wir dank weitgehend guter Annahmen aus dem Vollen schöpfen. Auch durch die Pipe-Angriffe von Captain Weber blieb unser Spiel sehr variantenreich. Wir führten schnell vorentscheidend und schliesslich war es Weber, welcher mit einem krachenden Angriff über Aussen den Satz zum 25:17 beendete.
Zimmermann, nach diesem Satz glückselig, meinte, er hätte nach diesem Satz auch zusammenpacken und nach Hause gehen können – für stimmte alles. Selbstverständlich hielten wir ihn davon ab. Mit demselben Personal starteten wir in den zweiten Satz, mit der klaren Absicht demnächst aber einige Spielerwechsel zu tätigen. Auch in diesen Satz schienen wir den Schwung mitnehmen zu können. So führten wir durch weitere starke Aktionen in allen Bereichen schon bald. Ging es nun zu ring? Vielleicht. Nach ein paar gespielten Punkten schlichen sich nun einige Flüchtigkeitsfehler, vornehmlich im Angriff, aber auch in der Annahme ein. RTS holte auf und überholte uns. Schopfer für Zimmermann, Schulz für L. Etienne und E. Etienne für Salonen sollten für neuen Schwung sorgen. Leider aber waren wir zu diesem Zeitpunkt mitten in der Negativspirale, was es den gut spielenden neuen Kräften nicht einfacher machte. Unser Spiel stabilisierte sich zwar, aber die Gäste waren uns punktemässig enteilt. Mit 19:25 mussten wir den Satzausgleich hinnehmen.
Mit dem Rückwechsel auf dem Pass starteten wir in den dritten Satz. Der Beginn und der Schluss des zweiten Satzes waren gut, den Mittelteil mussten wir klar besser machen, dann würde es auch im dritten Satz klappen. Vorerst entwickelte sich aber ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe. Eine starke Rettungsaktion von Weber, bei welcher sich danach niemand verantwortlich fühlte den Spielzug fortzuführen, liess Coach Zimmermann keine andere Wahl als eine Auszeit zu nehmen. Er appellierte an sämtliche Spieler deutlich mehr Einsatz zu zeigen in solchen Situationen (genauer Wortlaut wird aus Jugendschutzgründen hier nicht abgedruckt)! Diese Botschaft schien angekommen, und plötzlich waren wir wieder omnipräsent auf dem Feld. Block, Defense, Annahme und Angriff waren wieder heissgelaufen, und so konnte Schopfer schliesslich auf ein schönes Bagger-Zuspiel von Cataldi den entscheidenden Punkt zum 25:20 mit einem harten Schlag erzielen.
Für den vierten Satz wechselte Zimmermann wieder auf der Pass-Position und auch Perret machte in der Mitte für L. Etienne Platz. Man merkte, dass sich die Talentschmiede auf der anderen Netzseite das Ganze etwas anders vorgestellt hatte, und so nahm der Druck auf unsere Annahme wieder zu. Zwar kämpften wir aufopferungsvoll, und mit durchaus starken Aktionen, aber der Kampfgeist war auch auf der anderen Netzseite gross. So kam es, dass wir immer eine Nasenlänge im Hintertreffen waren – auch wenn unser Spiel optisch gut aussah. Der Gegner hatte eine etwas höhere Durchschlagskraft, welche wir auch mit dem Wechsel von Perret für Schulz nicht brechen konnten. Mit 19:25 mussten wir den erneuten Satzausgleich akzeptieren.
Der Entscheidungssatz musste den Sieger bestimmen. Wieder mit Salonen am Pass und Schulz in der Mitte wollten wir zumindest den Sieg sichern. Vorerst waren es aber die jungen Wilden auf des Gegners Seite, welche punkteten. So kam es beim 6:8 zum Seitenwechsel – und somit war noch alles offen. Wir kämpften uns Punkt um Punkt heran, und ein schöner Angriff aus dem Rückraum durch Captain Weber brachte uns den 14:14 Gleichstand. Ein Sideout der Gäste und eine unpräzise Annahme-Pass-Kombination führte zu einem direkten Angriffsfehler, was dann auch gleich den letzten Punkt der Partie bedeutete. Mit 14:16 mussten wir denkbar knapp dem Gäste-Team den Vortritt lassen.
Selbstverständlich wollten wir gewinnen, und gleich nach dem Spiel waren auch nicht alle in selbem Masse glücklich mit dem Ausgang. Da es aber rangierungstechnisch nicht mehr relevant war, konnte Coach Zimmermann befreit wechseln. Somit durfte jeder anwesende, nicht verletzte, Spieler noch einmal zeigen was er kann, und das Spiel geniessen.
Wie es nun weitergehen wird, sollte sich in den nächsten Tagen klären. Ein mögliches Szenario, im Falle eines Promotionsversuch in die 1. Liga wäre, dass es noch Aufstiegsspiele geben wird. Sollte dies der Fall sein, werden wir hier zu gegbener Zeit weiter informieren.
Ganz sicher ist die Teilnahme am Cupfinal vom 22.3.2025 in Münsingen. Mit dem VBC Münchenbuchsse steht uns ein sehr gut bekannter Gegner gegenüber. Kommt und unterstützt Volley Hollywood Papiermühle bei diesem absoluten Saison-Highlight! Spielbeginn wird voraussichtlich um 11:00 Uhr sein.
VOPAP H2 vs. RTS 2:3 (25:17 / 19:25 / 25:20 / 19:25 / 14:16)
Für VOPAP spielten:
Martin Weber (Captain); David Zimmermann; Marco Schopfer; Joel Perret; Dennie Schulz; Laurent Etienne; Christian Cataldi; Elia Etienne; Patrick Salonen; Joel Schöni (Libero)
es fehlten: Pascal Bitschnau (Ausland); Jan Winkelmann (verletzt); Jan Baggiolini (verletzt)
Coach: Dave Zimmermann